Donnerstag, 10. März 2016

"Final Rose" - Rasierseife mit Stearin




Puh, diese Seife hat mich Nerven gekostet!

Da meine Rasierseife wirklich RICHTIG festen Schaum
haben sollte, der nicht sofort wieder verpufft, war klar, dass das Rezept viel Kokos und Stearin enthalten muss: Kokos für die Schaumbildung, Stearin für die Stabilität des Schaums. Leider war mir bei meinem ersten Versuch vor einem Jahr noch nicht klar, dass man mit einem hohen Stearinanteil keine CP (kaltverseifte) Seife machen kann, weil Stearin für Blitzbeton sorgt und zwar derart schlagartig, dass man Fette und Lauge nicht mehr verrührt bekommt. Also alles ab in die Mülltonne. Erst im Nachhinein ist mir klargeworden, dass ich alles noch hätte retten können durch anschließende Heißverseifung. Das war so frustrierend, dass ich mehr als ein Jahr gebraucht habe, um mich wieder an eine Rasierseife zu wagen ;)

Dieses Mal gab es also eine MWHP-Seife (microwave hot process).


Mein Rezept:
  • 36% Kokosöl
  • 30% Stearin
  • 20% Fettstange
  • 5% Rizinusöl
  • 5% Sheabutter (zum Überfetten)
  • 4% Zitronensäure in Lauge
  • 2% Duft (PÖ Gartenrose)
  • dunkelrotes Pigment

Es geht eigentlich wie immer: 
  1. NaOH ausrechnen (für 6% Überfettung), z.B. hier (wichtig: auch die Zitronensäure in den Rechner eingeben!)
  2. Lauge anrühren, im Anschluss Zitronensäure einrieseln lassen (hierbei muss man gaaaanz vorsichtig sein, sonst fliegt einem die Lauge um die Ohren)
  3. feste Fette (außer Shea) schmelzen, Rizinus hinzufügen
  4. Lauge und Fette (außer Shea) zusammenrühren
  5. dann alles nach der MWHP- (oder OHP-)Methode verseifen. Eine Anleitung findet ihr z.B. hier
  6. Nach der Verseifung das PÖ, die geschmolzene Sheabutter und das Pigment zufügen und so schnell es geht in die Form schaufeln (der Leim bildet wegen des Stearins sofort Klumpen, da muss man echt fix sein, wenn man es noch halbwegs ordentlich in die Form kriegen will).
  7. Die Form mehrmals feste auf den Tisch knallen, um später keine Luftblasen in der fertigen Seife zu haben.

Dank des Stearins kann man schon am gleichen Tag ausformen, bis zum Anwaschen würde ich die Seife aber noch ein paar Tage trocknen lassen.
Sie schäumt extrem gut und der Schaum steht auch nach 15 min noch wie eine Eins! Ich liebe sie, auch wenn sie meine stressigste Seife war, weil ich mich ständig beeilen musste, dass nichts fest wird. Aber jetzt habe ich erstmal genug Rasierseife für die nächsten Monate bis Jahre ;)

P.S. Ich weiß wirklich nicht, was mit den Farben los ist, die Seife ist scheinbar echt nicht fotogen. In Wirklichkeit sieht sie deutlich leuchtender aus und hat ein sehr schönes weinrot, nicht so eine komische Schmutzfarbe wie auf den Bildern :/

Dienstag, 15. Dezember 2015

Pflegendes Badesalz mit Weihnachtsduft

Als mich letztens wahnsinnig günstiges Totes-Meer-Salz angesprungen hat (1,5kg für 2 €), dachte ich mir, das ist wohl ein Wink des Schicksals, dass ich endlich mal Badesalz machen sollte. Dran gedacht hatte ich nämlich schon häufiger, aber irgendwie habe ich mich dann doch immer wieder für Badepralinen oder -bomben entschieden. Macht der Gewohnheit.

Pflegendes Badesalz herzustellen ist pupseinfach. Ich habe viel mehr Zeit mit der Etikettengestaltung verbracht als an der Rührschüssel ;)


Und so geht's:


  • 500g Totes-Meer-Salz
  • 3 gehäufte EL Magermilchpulver
  • 30ml Mandelöl (oder anderes Öl)
  • 50 Tropfen ätherisches Öl (ich habe eine Weihnachtsmischung verwendet)
  • Lebensmittelfarbe

Eigentlich muss alles einfach nur vermischt werden. Falls man das Badesalz einfärben möchte, sollte man einen TL des Salzes mit einem TL Wasser mischen, darin die Lebensmittelfarbe verrühren und dann alles zurück zum Salz geben. Falls man Pigmente statt Lebensmittelfarbe verwenden möchte (aber bloß nicht zu viel, sonst kann man ewig die Wanne schrubben), kann man diese entweder ebenfalls in einer Wasser-Salz Mischung oder in dem Mandelöl dispergieren (je nachdem, ob das Pigment wasser- oder öllöslich ist).

Tadaaa, das war's schon. 

P.S. Ich habe übrigens violette Lebensmittelfarbe verwendet. Sieht man doch, oder? :D Aber das bläuliche Grün, was schlussendlich dabei herausgekommen ist, gefällt mir auch gut. 

Mein Beitrag für Creadienstag und für den Lila-Lotte-Adventskalender.

Donnerstag, 10. Dezember 2015

"Santa's Favorite" - mit Milch- und Haferkeksduft

Ich bin irgendwie ein bisschen seifenfaul gewesen in letzter Zeit. Heute ist mir schlagartig aufgefallen, dass ja bald Weihnachten ist (das kommt aber auch immer so überraschend!) und ich noch keine einzige Weihnachtsseife gesiedet habe.
Da die Zeit bis Weihnachten für eine kaltgesiedete Seife nicht mehr ausreicht (man bräuchte mindestens 6 Wochen für die Reifung), hab ich mich heute an meine erste Heißverseifung gewagt. Ich habe mich für die Mikrowellenmethode entschieden (MWHP - microwave hot process), weil es deutlich schneller geht als im Ofen (OHP). Heißverseifte Seifen kann man sofort nach dem Abkühlen und Trocknen verwenden, weil der Verseifungsprozess schon vollständig im Ofen bzw. der Mikrowelle geschehen ist und kein NaOH mehr übrig ist.

Mein Rezept ist ein Notfall-Spontanrezept aus Resten, die ich grad da hatte.

125g Distel high oleic (das "normale" ranzt zu schnell)
125g Kokos
125g Raps
65g Fettstange
60g Olive
NaOH für 9% Überfettung (bitte selbst ausrechnen)

10g PÖ Hafer-Milch-Honig
2 EL Joghurt
Kakaopulver
gelbe flüssige Lebensmittelfarbe 

Zunächst geht man genauso vor wie bei der Kaltverseifung, im Anschluss kommt die Masse in ein mikrowellengeeignetes Gefäß und wird immer wieder kurz gekocht und zwischendurch umgerührt. Eine genaue Anleitung gibt's hier.

Nachdem alles vollständig verseift war, habe ich das PÖ und den Joghurt untergerührt, danach Teile des Seifenleims entnommen und eingefärbt. Dann musste es schnell gehen, weil der Leim schon ziemlich zäh wurde, also wurde flott alles in die Form geschaufelt. Am Ende kamen noch ein paar Schoko- ähh Seifenraspel obendrauf und ein Kakaopulver-Stempel. Die "rustikale" Optik der Seife kommt durch die Heißverseifung. Swirls und filigrane Muster sind bei dieser Technik nicht möglich, weil der Seifenleim zu zäh wird.

Warum die Seife trotz des weihnachtlichen Namens nicht so richtig nach Weihnachten aussieht und auch keinen typischen Weihnachtsduft hat, liegt daran, dass ich mir immer denke, dass die Seifen ja erst nach der Weihnachtszeit und teilweise noch bis in den Frühling oder Sommer hinein verwendet werden und da finde ich einen klassischen Weihnachtsduft irgendwie unpassend. Also habe ich mir überlegt, dass Santa Claus doch verrückt ist nach Milch und Keksen - warum also nicht diesen Duft verseifen. Weihnachten light sozusagen ;)

Mein Beitrag für RUMS

Mit der Banderole verschließe ich die Cellophantütchen, wenn die Seifen getrocknet sind.
 

Mittwoch, 23. September 2015

DIY light: Roggenmehl-"Shampoo"

Vorweg: eigentlich bin ich ja gar keine Öko-Tante. Ich liebe Make-up, färbe mir die Haare und habe auch nicht vor mein eigenes Gemüse anzubauen. Aber so ein bisschen öko bin ich dann halt schon und vor allem ganz schön haarfixiert.

Mich hat es schon immer genervt, dass ich meine Haare spätestens (dann wurd's aber auch echt Zeit) jeden zweiten Tag waschen musste. Die meisten wissen ja mittlerweile, dass das eigentlich nicht gut ist für die Haare, aber mit einem Fettkopf will man halt auch nicht durch die Gegend laufen. Also hab ich mich nach milderen (also weniger zur Nachfettung anregenden) Alternativen zu den Tensiden SLS und SLSA umgeschaut. Zunächst bin ich auf selbstgemachtes Honig-Ei-Shampoo gestoßen, aber bisher fand ich es immer ziemlich fies mir Ei ins Haar zu schmieren. Außerdem muss man dabei sehr auf die Duschtemperatur aufpassen, sonst gibt's Rührei im Haar und das herauszubekommen ist wahrlich keine Freude :D

Natron-Wäsche schied auch aus, das trocknet meine Haare zu sehr aus. Ich hatte es einmal ausprobiert als "Cleansing-Wäsche", als ich auf silikonfreie Haarpflege umgestiegen bin und mir die letzten Silikonreste aus den Haaren waschen wollte. Das hat zwar auch geklappt, das Haargefühl danach war aber gruselig.

Dann bin ich über den Blog Wasteland Rebel auf die Roggenmehl-Methode gestoßen und habe sie direkt mal ausprobiert:

Hier das Rezept (abgewandelt für meine Haarlänge): 
  • 4-5 EL Roggenmehl (Typ 1150)
  • lauwarmes Wasser
  1.  Roggenmehl mit einem kleinen Schneebesen in lauwarmem Wasser verrühren. So viel Wasser verwenden, dass eine shampooähnliche Konsistenz entsteht
  2. Haare nass machen, Roggenmehlmischung auf den Ansatz geben und gut verteilen, Reste in den Längen verteilen.
  3. kurz einwirken lassen (ca. 1-3 Minuten), unter fließendem Wasser ausspülen.
  4. Im Anschluss evtl. eine saure Rinse machen.
  5. die Mengenangabe ist für langes Haar (meine Haare sind 60cm lang), bei kürzeren Haaren die Menge ggf. anpassen.

Ok, es ist irgendwie kein klassisches Rezept, hat ja nur eine "richtige" Zutat. Aber deshalb heißt der Artikel ja auch DIY light ;)
Statt Typ-1150-Mehl kann man auch Vollkornmehl verwenden, das lässt sich aber nicht ganz so gründlich auswaschen, sodass es danach manchmal noch mehlig vom Kopf rieselt (sieht aber glücklicherweise nicht aus wie Schuppen). Andere Mehlsorten, insbesondere Weizen, sollten nicht verwendet werden, weil sie zu viel Gluten (Klebereiweiß) enthalten und wie der Name schon sagt die Haare verkleben. Wer wäscht sich schon gerne Pizzateig aus dem Haar. Kichererbsenmehl soll aber wohl auch funktionieren.

Wenn man ein totaler Duft-Junkie ist und ohne Shampooduft gar nicht leben möchte, kann man natürlich auch ein bis zwei Tröpfchen Parfumöl oder ätherisches Öl zu der Mehlmischung geben. 


Und da ich total begeistert bin von der Roggenmehlmethode, hier noch eine kurze Werbeeinblendung:

  • Kein Mikroplastik wie in herkömmlichen Shampoos, das dann in die Meere gelangt.
  • Fett und Talg werden gut entfernt (zumindest bei mir. Es scheint nicht bei jedem gleich gut zu funktionieren.)
  • Die Kopfhaut wird dank des Verzichts auf Tenside nicht zu neuer Talgproduktion angeregt. Durch das geringere Nachfetten muss man die Haare nicht mehr so häufig waschen.
  • Roggenmehl enthält viele haarpflegende Inhaltsstoffe.
  • Es ist noch günstiger als eine Wäsche mit Billigshampoo.
  • Der Aufwand hält sich wirklich in Grenzen: das Anrühren dauert vielleicht 30 Sekunden.
  • Und das wichtigste: ich habe DEUTLICH weniger Haarverlust!
Seit 3 Wochen wasche ich mir nun nur mit Roggenshampoo und saurer Rinse die Haare, im Anschluss wird eine Löffelspitze Kokosöl in den Spitzen verteilt. Meine Haare fühlen sich genauso weich und gepflegt an wie vorher (da war meine tägliche Routine Shampoo und Spülung bzw Shampoo und Haarkur), fetten aber jetzt schon langsamer nach. Also ich bin hin und weg! 

Edit (29.9.): Ölkuren bekommt man mit der Roggenmehlwäsche übrigens nur sehr schwer aus den Haaren. Wenn ich eine Kur gemacht habe, mische ich noch zusätzlich einen EL Reetha (Waschnusspulver) ins Roggenmehl-Shampoo; damit funktioniert es bei mir super. 

unraffiniertes Kokosöl ...mmmmmh, ich liebe den Duft :)

Mein Beitrag für Mittwochs mag ich.

Samstag, 19. September 2015

Nähkram: T-Shirt

Mein nächstes Näh-Projekt war ein T-Shirt aus dem Stoff, den ich von der Leggings noch übrig hatte.

Da es mein erstes Oberteil überhaupt war, hat es schon ein bisschen gedauert, bis alles fertig war und ich habe zwischenzeitlich ordentlich geflucht, aber jetzt sitzt es super und das Bündchen-Annähen, vor dem ich etwas Muffen hatte, hat auch auf Anhieb geklappt.

Donnerstag, 17. September 2015

Nähkram: Leggings ohne Schnittmuster

Eigentlich ist das ja hier ein Seifen und Kosmetik-Blog. Eigentlich. Aber manchmal muss man halt auch mal wieder alte vergessene Hobbies ausgraben. Und so hab ich mal wieder meine Nähmaschine rausgekramt.

 
Angefangen hat es mit einer Leggings, für die ich eine gutsitzende Leggings als Vorlage benutzt habe. Eine Anleitung findet ihr z.B. hier bei Mamahoch2.
Als ich in meinem kleinen Stoffladen war, hab ich mich sofort in den Nähmaschinen-Herzchen-Stoff verliebt und so musste der natürlich eingepackt werden.

Ich bin ziemlich zufrieden mit meinem ersten Nähversuch nach 5 Jahren. Und es ist auch noch ein bisschen was von diesem wunderschönen Stoff da, sodass auf jeden Fall auch noch ein T-Shirt entstehen wird ...falls ich das denn hinbekommen sollte ;)

Und jetzt noch ab zu RUMS und zu den Herzensangelegenheiten

Samstag, 5. September 2015

'Pink me up, Scotty' - Seife mit Tussahseide

Endlich hab ich mal wieder ein neues Seifchen zusammengerührt.
Nachdem ich die letzten Wochen plötzlich wieder - nach mehreren nählosen Jahren - im Nähfieber war, kam am letzten Wochenende eine ebenfalls seifelnde Freundin (die Krankheit ist ansteckend *g*) zum "Rührsonntag" vorbei. Neben der Seife wurde auch noch eine neue Fuhre Deocreme *klick* gerührt.


Für die Seife haben wir folgendes Rezept verwendet:


24% Kokos
24% Fettstange
24% Soja
24% Distel HO
4% Rizinus

In der Lauge:
3g Seide
2TL Zucker
2TL Salz

PÖ Olive Lush

Farben: rote Tonerde, Pigmente in schwarz, "rot" (heißt zwar rot, ist aber eindeutig pink) und pflaume

Resteverwertung in Einzelförmchen



Wir haben ohne Olivenöl oder anderes farbiges Öl gearbeitet, damit die Farben schön rauskommen. Heute hat auch alles fantastisch geklappt, keine Zickereien, kein schnelles Andicken, nüscht. Und jetzt haben wir eine hübsche rosa Mädchenseife :D